Zu Beginn einer neuen Sequenz muss besonders darauf geachtet werden, dass die Wasserstoffaufnahme so weit wie möglich reduziert wird. Trotz des Vorheizens der Zwischenbehälter vor Beginn des Gießens wird die Feuchtigkeit in der Auskleidung langsam Wasserstoff freisetzen, der nach und nach vom Stahl aufgenommen wird. Die Genauigkeit von Hydris ermöglicht es dem Benutzer, sehr spezifische Daten zur Charakterisierung der Aufnahme im Zwischenbehälter zu erhalten.
Verschiedene Arbeiter haben einen Zusammenhang zwischen dem Wasserstoffgehalt im Stahl und den Durchbrüchen an der Stranggießanlage bestätigt. Die damit verbundenen Durchbrüche sind anhaftend und erklären sich durch die Absorption von Wasserstoff im Formschmierstoff. Die Gasblasen führen zur Kristallisation des Flussmittels und zur Erhöhung der Viskosität. Wenn sich die Schmierung verschlechtert, steigt die Neigung zu Durchbrüchen. Die Gefahr von Durchbrüchen wird sehr kritisch, sobald der Wasserstoffgehalt 9 ppm überschreitet. Diese Art von Fehlern kann durch Stiftproben kaum erkannt werden, da ihre Zuverlässigkeit bei hohen Wasserstoffkonzentrationen drastisch abnimmt.
Das Endprodukt der Dünnbrammengießer wird auch durch den Wasserstoffgehalt im Zwischenbehälter beeinflusst. Ein zu hoher Wasserstoffgehalt führt zu einer Verschlechterung der Gussqualität und sollte daher überwacht werden.
Direkt gewalzter Stahl ist anfälliger für Flockenbildung, da die Abkühlungszeit nach dem Gießen kurz ist und der Wasserstoffabbau während der Abkühlung geringer ist als beim Gussprodukt. Eine direkte Wasserstoffmessung ist unerlässlich, um die Notwendigkeit zusätzlicher Ausglühbehandlungen zu ermitteln.
Das Tauchsystem zur Wasserstoffsofortmessung Hydris® bestimmt den Wasserstoffgehalt mittels einer Sievert-Gleichgewichtsmessung in einem geschlossenen Kreislaufsystem.